Red Dot Award: Design Concept

Interview mit Designerin Soo Kyung Kahng von Lotte Advanced Materials

„Auch wenn ein Projekt scheitert, können wir viel lernen.“ – Interview mit der Designerin Soo Kyung Kahng von Lotte Advanced Materials

Soo Kyung Kahng ist seit 23 Jahren als Designerin tätig. Bei der Entscheidung für ihren Beruf spielten ihre Eltern eine entscheidende Rolle. Seit frühester Kindheit, so wurde ihr erzählt, war sie eine eifrige Beobachterin mit vielen Ideen. Heute besteht ihre Aufgabe bei Lotte Advanced Materials darin, den Wert von Technologie zu steigern, indem sie an Designaspekten, wie der Entwicklung neuer visueller Effekte und der Steigerung der Gestaltungsfreiheit, arbeitet. Red Dot sprach mit Soo Kyung Kahng über ihre Arbeitsweise.

Red Dot: Was war der größte Moment Ihrer Karriere als Designerin?

Soo Kyung Kahng: Genau jetzt ist der alles entscheidende Moment für meine Karriere als Designerin, denn ich arbeite aktuell am CMF-Design (Color, Materials, Finish, Anm. d. Red.). Das verbindet die Aufgaben des Designers und des Ingenieurs.

Wie würden Sie Ihre Vorgehensweise in der Designforschung beschreiben?

Ich habe verschiedene Bereiche durchlaufen, darunter Textil-, Mode-, Beschichtungs- und Farbdesign sowie Innenarchitektur. Zudem habe ich als CMF-Designerin an elektronischen Produkten und Kunststoffdesign gearbeitet. Designforschung bedeutet für mich, etwas zu entdecken, das den Verbraucher zum Nachdenken anregen kann, und es dann in CMF umzuwandeln.

Die Designschule endet nie. Wie lernen und erweitern Sie Ihr Wissen und Ihre Expertise?

Wenn ich an einen Punkt komme, an dem ich mich weiterbilden möchte, sollte ich mehr Zeit mit dem Studium von Ingenieurwesen und Wirtschaft verbringen als mit Design. Und während ich Wirtschaft und Technik lerne, muss ich eine Plattform schaffen, die auf neuen Methoden basiert, indem ich die beiden Bereiche mit meiner Designerfahrung verbinde.

Haben Sie persönlich von der Vorbereitung auf ein Großprojekt profitiert?

Sicherlich habe ich viel davon profitiert. Deshalb möchte ich immer so viele Projekte wie möglich durchführen. Ich denke, es ist eine gute Gelegenheit die eigene Karriere voranzubringen, wenn wir die Funktionskraft der Dinge kennenlernen, die wir in den verschiedene Projekten erfahren, denn jedes Projekt findet in einer anderen Gegend statt, hat eine andere Methodik, verschiedene Mitglieder und unterschiedliche Kunden, denen wir von unseren Ergebnissen berichten. Auch wenn ein Projekt scheitert, können wir viel lernen und erfahren. Sie bieten also gute Möglichkeiten unabhängig davon, ob sie erfolgreich sind oder nicht.

Was steht bei Ihnen an erster Stelle: das Business oder die Kunden?

Ich denke, dass sowohl der Kunde als auch das Geschäft für Designer wichtig sind, und wir sollten sie beide gleichzeitig zufrieden stellen. Letztlich ist der Kunde unser Geschäft. Selbst wenn wir nur eine der Sachen als wichtig erachten, wird die andere schließlich auch ins Spiel kommen. Mit anderen Worten: Wenn wir uns ausreichend auf das Geschäft konzentrieren, werden die Kunden unsere Bemühungen zu schätzen wissen. Umgekehrt werden wir erleben, dass unsere Bemühungen auch geschäftlich Früchte tragen, wenn wir unsere Kunden ausreichend betreuen.