Red Dot Award: Product Design

Ergebnisse 2020

So viele Einreichungen wie noch nie: Jury des Red Dot Awards zeichnete die besten Produkte des Jahres aus

Einreichungszahlen auf Rekordhoch, ausgiebige Testverfahren und spannende Diskussionen: Die Jury des Red Dot Award: Product Design 2020 kam Anfang März im Ruhrgebiet zusammen, um die besten Produkte des Jahres zu prämieren. Dabei wartete eine vielfältige Auswahl an Einreichungen auf die rund 40 Experten, denn der Wettbewerb verzeichnete 2020 so viele Anmeldungen wie noch nie. Diese wurden von den Juroren bis ins kleinste Detail geprüft und ausgiebig diskutiert. Von den eingereichten Objekten prämierten sie nur diejenigen, die durch ihre herausragende Gestaltungsqualität überzeugten. Mit der Einführung der beiden Metakategorien „Smart Products“ und „Innovative Products“ standen revolutionäre Entwürfe in diesem Jahr besonders im Fokus.

Einreichungszahlen erreichen Allzeithoch

2020 reichten Designer und Unternehmen mehr als 6.500 Produkte zum Red Dot Award: Product Design ein. Damit stieg die Anmeldezahl im Vergleich zum Vorjahr um rund 18 Prozent. Das Teilnehmerfeld des Wettbewerbs stammte aus 60 Ländern, fünf mehr als noch 2019. Juror Simon Husslein, Gründer des gleichnamigen Ateliers, lobte die vielfältige Auswahl, die in der Red Dot Judging Hall zu finden war: „Wir haben fantastische Produkte hier entdeckt. Wenn man durch die Reihen geht und Objekte aller Art sieht, ist die Menge wirklich überwältigend. Darunter gibt es einige erstklassige Produkte, die hervorstechen und es macht unglaublich viel Spaß, diese zu identifizieren und auszuzeichnen.“

Intensive Prüfung der Produkte und spannende Diskussionen

Der mehrtägige Bewertungsprozess fußte auf zwei grundlegenden Kriterien: der intensiven Prüfung der Produkte und dem offenen Austausch zwischen den Juroren. Die Experten probierten sämtliche Einreichungen aus, um neben der Ästhetik auch die ausgewählten Materialien, die Verarbeitung, die Oberflächenstruktur, die Ergonomie und die Funktionalität beurteilen zu können. So wurden die eingereichten Fahrräder und Fahrzeuge gefahren, die Messer beim Schneiden von Gemüse auf die Probe gestellt und die Entsafter live und vor Ort ausprobiert. Jurorin Adriana Monk, Gründerin des Designstudios Monk Design, testete unter anderem die eingereichten Autos und Motorräder am Flughafen in Essen/Mülheim: „Als echte Produktdesignerin bin ich stets der Meinung, dass man sowohl die Form als auch die Funktionalität begutachten muss. Die Tatsache, dass wir die Fahrzeuge fahren können, ist unheimlich wichtig, denn es gibt uns die Möglichkeit, das Auto wirklich zu fühlen.“

Dadurch, dass die Experten aus allen Teilen der Welt und aus unterschiedlichen Fachbereichen kommen, entstehen lebhafte Debatten. Diese sind essentiell, denn eine Auszeichnung können die Juroren nur im Rahmen einer Gruppenentscheidung vergeben. Getreu dem Motto „In search of good design and innovation” werden ausschließlich die besten Entwürfe prämiert.

Nur 1,2 % der Einreichungen erhalten Red Dot: Best of the Best

Die Jury vergab die höchste Auszeichnung des Wettbewerbs an lediglich 76 Produkte. Der Red Dot: Best of the Best, der die besten Objekte einer Kategorie würdigt, ging damit an nur 1,2 % der Einreichungen – ein Zeichen dafür, dass ihre Designqualität wegweisend ist. Darüber hinaus wurden 1.644 Entwürfe mit dem Red Dot, der Auszeichnung für hohe Designqualität, prämiert.

„Ich gratuliere den Siegern ganz herzlich zu ihrem großartigen Erfolg im Red Dot Award: Product Design. Zu beobachten, wie die Juroren die Produkte im Detail ausprobieren und dabei teilweise in hitzige Diskussionen verfallen, ist stets beeindruckend. Sie für sich zu gewinnen, ist kein leichtes Unterfangen. Daher kann ich voller Überzeugung sagen, dass die ausgezeichneten Produkte von erstklassiger Qualität sind“, so Prof. Dr. Peter Zec, Initiator und CEO von Red Dot.

Smarte und innovative Produkte im Fokus

Erstmalig hatten Teilnehmer in diesem Jahr die Möglichkeit, ihre Produkte in den Metakategorien „Smart Products“ und „Innovative Products“ anzumelden. Von Apple und Acer über Braun, FUJIFILM, hansgrohe und Honda bis hin zu Philips und Robert Bosch Hausgeräte – hochkarätige Marken präsentierten in diesem Zuge ihre progressiven Entwürfe. Insbesondere Apple positionierte sich in den neuen Metakategorien als führend: Das amerikanische Unternehmen erhielt in diesen insgesamt vier Mal die Auszeichnung „Red Dot: Best of the Best“ – für das iPhone 11 Pro, die AirPods Pro, den Mac Pro sowie das Pro Display XDR.

Darüber hinaus wurde die smarte Schließlösung „Linus®“, hergestellt von Yale und gestaltet von Fuseproject, mit dem Red Dot prämiert. Das Produkt bietet seinem Nutzer ein gänzlich neues Sicherheitsgefühl: Über eine App kann er die Tür ver- und entriegeln, Gästen schlüsselfreien Zugang gewähren und nachvollziehen, wer ein- und ausgeht. Die automatische Entriegelungsfunktion sorgt dafür, dass sich die Tür öffnet, sobald sich der User nähert. Zusätzlich überzeugt das intelligente Produkt durch seine moderne, schlichte Formensprache.

Ebenso prämierte die Jury den Transportroboter „gita“ mit einem Red Dot: Best of the Best in der Metakategorie „Innovative Products“. Der Lastentrolley von Piaggio Fast Forward trägt beispielsweise das Gepäck oder die Büromaterialien seines Nutzers und folgt ihm dabei auf Schritt und Tritt. Indem er mittels einer 360-Grad-Kamera und Sensoren die Umgebung scannt, ist es ihm möglich, sämtliche Hindernisse zu umfahren. Die großen Räder des Roboters sorgen zudem für eine schnelle Fortbewegung.

Veröffentlichung der ausgezeichneten Produkte

Ob funktional, ästhetisch, smart oder innovativ – diese und weitere Produkte werden am 22. Juni 2020 in der Online-Ausstellung auf der Red Dot-Website publiziert. Sie bietet Interessierten detailreiche Beschreibungen, anschauliches Bildmaterial und weiterführende Informationen zu den Designern und Herstellern. Ab diesem Tag werden die Siegerprodukte ebenso im Red Dot Design Museum Essen zu sehen sein. Das Red Dot Design Yearbook 2020/2021 erscheint im Juli 2020.

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