Interview mit Marco Nicora
C.A.M.P. SpA
Red Dot: Wie ist es Ihnen gelungen, ein hochkomplexes System wie Geniant Cranial so zu konzipieren, dass sowohl eine präzise Leistung als auch intuitive Bedienbarkeit gewährleistet sind?
Unser Ziel war es, fortschrittliche Technologie so zu gestalten, dass sie sich für medizinisches Fachpersonal mühelos bedienen lässt. Hohe Präzision ist in der Neurochirurgie unverzichtbar, sollte aber stets mit intuitiver Handhabung einhergehen. Um dies zu erreichen, haben wir die Benutzererfahrung sowohl bei der Hardware als auch bei der Software in den Mittelpunkt gestellt. Der Roboter ist beispielsweise mit einem Gasfedermechanismus ausgestattet, der eine schnelle und einfache Installation und Entfernung ermöglicht. Das motorisierte Bremssystem erleichtert die flexible Positionierung der Navigationskamera selbst in engen OP-Umgebungen. Jedes Designdetail basiert auf kontinuierlichem Feedback klinischer Anwender und stellt sicher, dass auch komplexe Funktionen einfach und effizient bedient werden können.
Wie würden Sie gutes Design im Bereich der chirurgischen Robotik definieren – und wie unterscheidet es sich Ihrer Meinung nach von anderen Produktkategorien?
In der chirurgischen Robotik muss gutes Design weit über reine Ästhetik hinausgehen. Es muss kompromisslose Leistung und intuitive Bedienbarkeit bieten, Patientensicherheit gewährleisten, die Sterilisierbarkeit ermöglichen und sich nahtlos in klinische Arbeitsabläufe einfügen. Im Unterschied zu Konsumgütern sind chirurgische Roboter lebenswichtige Werkzeuge – ihr Design hat direkten Einfluss auf medizinische Ergebnisse. Gutes Design bedeutet in diesem Bereich: unsichtbare Unterstützung zu bieten – durch ein System, das sich intuitiv bedienen lässt, ohne dass der Anwender über die Benutzeroberfläche nachdenken muss.
