Iconic Series IV

Helden des Büroalltags
Iconic Office Chairs

Bürostühle, die im täglichen Gebrauch und über viele Jahre ihre Qualität unter Beweis stellen, spiegeln nicht nur die gestalterische, technische und materielle Entwicklung innerhalb ihrer Branche wider, sie sind auch ein Spiegelbild des gesellschaftlichen und kulturellen Wandels im Arbeits- und Berufsleben, denn sie erlauben immer auch einen Blick darauf, wie wir leben und arbeiten.

Im Rahmen der Iconic Series wirft Red Dot einen Blick auf den Wandel von Bürostühlen und die Veränderung von Arbeit und Beruf, die sich in diesen Designobjekten widerspiegelt.

Die Klassiker
Modern, nicht modisch

Aluminium Chair EA 119, 1958
Hersteller: Vitra, Schweiz
Design: Charles & Ray Eames

Der Bürostuhl EA 119 aus dem Jahr 1958 ist einer der bekanntesten und bedeutendsten Entwürfe des 20. Jahrhunderts, denn Ray & Charles Eames betraten mit der Konstruktionsweise des Stuhls Neuland. Anstelle der bekannten Sitzschalen aus Sperrholz oder Kunststoff, spannten sie eine Stoff- oder Lederbahn straff, aber federnd zwischen zwei Seitenteile aus Aluminium, die dem Stuhl nicht nur seine Form und Stabilität gaben, sondern auch für einen angenehmen Komfort sorgten, ganz ohne aufwendige Polsterung.

Mit dem EA 119 führten Ray & Charles Eames den Aluminiumguss ein und die über eine Gasfeder stufenlos verstellbare Sitzhöhe sowie die regulierbare Kippfederung und Laufrollen für den 5-Sternfuß. Mit dieser gestalterischen Leistung konnten sie zeigen, wie man moderne Technik und hochwertiges Material durch eine intelligente Gestaltung verbindet und dank der industriellen Fertigung ein ganz neues Qualitätsniveau in der Gestaltung von Bürostühlen erreichen kann.

Oxford Chair, 1965
Hersteller: Fritz Hansen, Dänemark
Design: Arne Jacobsen

Der „Oxford Chair“ wurde 1965 vom Möbelhersteller Fritz Hansen auf den Markt gebracht und ist eine Weiterentwicklung des eleganten Hochlehners, den Arne Jacobsen 1962 für den Speisesaal des St. Catherine's College entworfen hatte.

Dieser Vorläufer des „Oxford Chair“ mit hoher Rückenlehne bestand aus einer einzigen Sperrholzschale, die der Krümmung des menschlichen Rückens nachempfunden war. Der Stuhl wurde "Professoren-Stuhl" genannt, weil er am hohen Tisch im Speisesaal verwendet wurde, der den Gelehrten der Akademie vorbehalten war. Der „Oxford Chair“ steht für Autorität und Prestige.

Supporto Chair, 1976
Hersteller: Zoeftig, Großbritannien
Design: Frederick Scott

Der britische Designer Frederick Scott entwarf im Jahr 1976 mit dem „Supporto Chair“ einen ikonischen Bürostuhl, dessen poliertes Aluminium das Prestige eines Chefsessels verkörpert. Obgleich der Stuhl Geltung and Wertigkeit für sich beansprucht, wirkt die Schlichtheit und Einfachheit des Entwurfs angenehm zurückhaltend.

Ergonomisch gestaltet und aus langlebigen Materialien hergestellt, löst er schon in den 70er Jahren den Anspruch ein, den Arbeitsplatz an die Belange der Menschen anzupassen und nicht umgekehrt. Fußkreuz und Armlehnen sind aus poliertem Aluminiumdruckguss, der Bezug aus schwarzem Leder, Sitz und Rückenlehne sind in der Höhe bzw. Neigung pneumatisch verstellbar. Die exzellente Verbindung aus Prestige und Ästhetik, Material und Form macht den „Supporto Chair“ zum Vorbild für viele andere Bürostühle.

Silver, 2003
Hersteller: Interstuhl, Deutschland
Design: Hadi Teherani

Eine hochwertige Aluminium-Schalenbauweise bestimmt das unverwechselbare Aussehen des Bürostuhls Silver, der 2003 vom Architekten Hadi Teherani entworfen wurde. Er vermittelt Wertigkeit und Exklusivität, während die ausgereifte Konstruktion durch Einfachheit in der Bedienung überzeugt und die Raffinesse der Ingenieurskunst für das Auge verborgen bleibt. Die Synchronmechanik vereint die Rückwärtsbewegung der Rückenlehne mit einer abgestimmten Neigung der Sitzfläche. So wird der Körper in jeder Position ideal gestützt,

Hochwertige Materialien prägen auch die Haptik des Silver Chair, während die Technik unsichtbar bleibt, da die Bedienelemente perfekt in durchgängige Form integriert sind. Der futurische Entwurf machte ihn bereits mehrfach zum heimlichen Film und Fernsehstar, ob an der Seite von James Bond in „Ein Quantum Trost“ aus dem Jahr 2008 oder in unterschiedlichen TV-Studios. Die ikonische Form des Bürostuhls ist eine gelungene Kombination aus Prestige, Performance und Ästhetik.

Die Pioniere der Ergonomie und der Aufstieg ergonomischer Bürostühle

In den 1970er und 1980er Jahren, als die Büroarbeit immer mehr zunahm, hatte die Ergonomie großen Einfluss auf die Gestaltung von Bürostühlen. Designer wie Niels Diffrient, Donald Chadwick und Peter Opsvik wurden zu Wegbereitern ergonomisch gestalteter Bürostühle. Ihr Bestreben, die Lebens- und Arbeitswelt von Menschen zu verbessern, hat zu innovativen Entwürfen geführt, die das Design von Bürostühlen und die Branche verändert haben. 

Mit dem Bürostuhl Aeron wurde der Wunsch nach ergonomisch gestalteten Stühlen in den 1990er Jahren so populär, dass das Thema „Ergonomie“ zum Mainstream der Büro- und Arbeitsorganisation wurde. Schließlich war es nicht mehr nötig, seinen Schreibtisch zu verlassen, um auf Dateien oder Dokumente zuzugreifen. Mit der inzwischen weit verbreiteten Computertechnik in den Büros, gewöhnte man sich daran, bis zu acht Stunden am Schreibtisch zu sitzen.

Aeron, 1994
Hersteller: Herman Miller, USA
Design: Bill Stumpf und Don Chadwick

Mit seinem Debüt im Jahre 1994 schlug der Bürostuhl Aeron von Herman Miller ein neues Kapitel in der Gestaltung ergonomischer Bürostühle auf. Seit seiner Einführung vor 30 Jahren steht er für gestalterische Innovation und Nachhaltigkeit.

Der jahrelangen Recherche und Arbeit von Bill Stumpf und Don Chadwick ist es zu verdanken, dass aus ihren Untersuchungen, wie Menschen sitzen, nicht weniger als eine ergonomische Revolution entstand. Ihr bekanntestes, gemeinsam entwickeltes Produkt, der Bürostuhl Aeron, war wegweisend in Bezug auf die ergonomische Gestaltung und das atmungsaktive Pellicle-Material. Es biegt sich in verschiedene Richtungen und verteilt das Gewicht so gut, dass der Stuhl ohne zusätzliche Polsterung oder Bezüge aus Schaumstoff, Stoff oder Leder auskommt.

Seit seiner Markteinführung vor 30 Jahren hat er sich nicht nur zu einem Bestseller unter den Bürostühlen entwickelt, sondern auch die Branche nachhaltig beeinflusst. Heute besteht der Aeron zu mehr als 50 Prozent aus Rezyklat und seit 2021 auch aus „Ocean Bound Plastic“. In einer schwarzen Ausführung findet die Aeron Gaming Edition auch in der jungen Gaming-Szene viele Anhänger, bietet er doch ausgereiften Komfort über viele Stunden.

open up, 2000
Hersteller: Sedus Stoll, Deutschland
Design: Mathias Seiler

Im Jahr 2000 stellte Sedus mit dem open up das Beste aus beiden Welten vor. Hochwertige Materialien und polierter Aluminiumfuß auf der einen Seite, ergonomisches Sitzen und Entspannen auf der anderen Seite.

Charakteristisches Merkmal des Bürodrehstuhls open up ist der außergewöhnliche Neigungswinkel der Rückenlehne von bis zu 45 Grad.  Ein Wert, der von keinem anderen Bürostuhl im Markt erreicht wird. Ermöglicht wird diese Bewegungsfreiheit dank einer dorsokinetisch aufgehängten Rückenlehne, die den Körper optimal unterstützt – seitwärts oder rückwärts.

Bei allen Dreh- und Seitwärtsbewegungen des Körpers folgt die Rückenlehne der Bewegung. Zudem entlastet eine höhenverstellbare Lordosenstütze die Lendenwirbel. „Bewegungsfreiheit schafft Gedankenfreiheit“, so Hersteller Sedus Stoll. Einfach entspannt zurücklehnen, kurz abschalten und den Gedanken freien Lauf lassen.

SITAGWAVE, 2009
Hersteller: SITAG, Schweiz
Design: Uli Witzig & Ergonamics

„Der menschliche Körper war und ist in seinem Wesen Bewegung, die Bürostühle waren und sind in ihrem Wesen Statik“, beschreibt der Schweizer Designer Uli Witzig das Dilemma des beruflichen Dauersitzens. Umso mehr reizte ihn die Aufgabe, einen Bürostuhl zu entwickeln, dessen Gestaltung sich konsequent am Menschen orientierte.

Im Jahr 2009 bringt das Schweizer Unternehmen SITAG mit dem SITAGWAVE einen von Uli Witzig gestalteten Bürodrehstuhl auf den Markt, dessen formaler Aufbau der Rückenlehne an die Form des menschlichen Skeletts erinnert, dieses stützt, entlastet und erlaubt ein „bewegtes Sitzen“. Denn nicht nur die Rückenlehne, auch die Sitzfläche passen sich dem Körper des Benutzers an und stützen die Rücken- und Beckenmuskulatur.

Die Elastizität der Rückenlehne nimmt den Druck des Körpers auf und passt sich der Rotation des Oberkörpers an, während auch die beweglich gelagerte Sitzfläche auf jeden Richtungswechsel des Benutzers reagiert – ganz von allein. Komplizierte Einstellungen entfallen. Der Stuhl passt sich dem Menschen an, nicht umgekehrt.

HÅG Capisco Puls, 2011
Hersteller: Flokk, Norwegen
Design: Peter Opsvik

Die Idee des „bewegten Sitzens“ oder die Vorstellung, Sitzen als „aktive Tätigkeit“ aufzufassen, bestimmt auch die markante Gestaltung des HÅG Capisco Puls. Peter Opsviks Beitrag zur Entwicklung und Gestaltung von Stühlen, die während des Sitzens zum Wechsel zwischen vielen verschiedenen Positionen anregen, begann bereits Ende der 1970er Jahre. Als dann 1984 der HÅG Capisco auf den Markt kam, verkörperte er alle Ideen von Opsvik in Bezug auf Bewegungsfreiheit und Haltungsänderungen.

 „Der Mensch wurde für ein Leben in Bewegung geschaffen“, konstatierte Peter Opsvik im Erscheinungsjahr des HÅG Capisco, „um dann plötzlich in eine passive Existenz zu wechseln, in der wir vielleicht 80-90% unserer wachen Stunden sitzen“. Die Lösung ist ein Stuhl, der zum aktiven Sitzen anregt. Mit dem unverwechselbaren „Sattelsitz“, inspiriert von der flexiblen Haltung eines Reiters, ist der HÅG Capisco zu einer Designikone geworden und hat neue Maßstäbe gesetzt.

Wie sein Vorgänger, verkörpert auch der HÅG Capisco Puls aus dem Jahr 2011 das Designverständnis von Designer Peter Opsvik. Ob sitzend oder halb stehend, seitliches oder rückwärtiges Sitzen – der Stuhl unterstützt den Benutzer, wechselnde Positionen einzunehmen.

Die Form, nach dem Vorbild eines Sattels konzipiert, ist auch Ausdruck eines veränderten Verständnisses von Arbeits- und Büroorganisation und wird nicht nur in kreativen Berufen geschätzt, sondern auch in Labors und Kliniken. Ein Stuhl, der seiner Zeit voraus war und daher heute immer noch bestens in die Zeit passt.

IN, 2015
Hersteller: Wilkhahn, Deutschland
Design: wiege Entwicklungsgesellschaft

„IN bringt dem Sitzen das Laufen bei“, so der Hersteller Wilkhahn über den Bürostuhl mit patentierter Trimension®-Kinematik. Selbst kleinste Gewichtsverlagerungen führen zu fließenden Haltungswechseln, die als höchst natürlich und komfortabel empfunden werden. Die Interaktion zwischen Stuhl und Mensch erfolgt völlig intuitiv und macht die Beweglichkeit zu einem häufig genutzten und vielseitigen Nutzungsmerkmal.

Perfekt synchronisierte 3-D-Dynamik gepaart mit einzigartigem Sitzkomfort aktiviert den Organismus, steigert die Konzentrationsfähigkeit und fördert ein entspanntes Arbeiten.

ing, 2019
Hersteller: KOKUYO, Japan
Design: Kazuo Oku, Takayoshi Kano, Yojiro Kinoshita, Kenta Asano

Der menschliche Körper mit seinen zahlreichen Muskeln und Gelenken ist darauf ausgerichtet, sich möglichst viel zu bewegen. Diesem Bedürfnis begegnet der Bürostuhl „ing“ mit dem Konzept „free from sitting“.

Mittels eines ausgeklügelten Mechanismus „gleitet“ der Sitz in einem Radius von 360 Grad und folgt damit jeder Körperbewegung. Dank dieses Konstruktionsprinzips bleibt die Muskulatur im Hüft-, Taillen- und Rückenbereich beim Sitzen aktiv. Der Druck auf den Körper wird dadurch ebenfalls verteilt, sodass insgesamt die Belastung reduziert wird.

ing überzeugt darüber hinaus durch seine ausgewogene Gestaltung und hochwertige Aus­führung. Alle Elemente fügen sich zu einer fließend anmutenden Einheit zusammen.

Die Teamplayer
Digitalisierung und neue Arbeitsformen

Betrachtet man die unterschiedlichen Bürostühle nicht nur als Objekt, sondern immer auch im Kontext ihrer Zeit, so wird eine Chronik sich wandelnder Werte sichtbar, die von Status- und Prestigevorstellungen über die Ergonomie bis zur aktuellen Arbeit in multidisziplinären Teams reicht.

In den meisten Räumen, in denen man heute arbeitet, hat man keinen eigenen Bürostuhl. Mit der Verfügbarkeit von W-LAN, besseren Mobilfunknetzen und mobilen Endgeräten ist man beruflich nahezu unabhängig von einem festen Arbeitsplatz. Viele Menschen arbeiten in Projektbüros und Konferenzräumen oder an wechselnden Arbeitsplätzen in Großraumbüros. In all diesen Situationen ist ein Stuhl mit vielen individuellen Einstellungsmöglichkeiten ungeeignet. Die neuen Arbeitsformen verlangen nach einer neuen Generation von Bürostühlen.

Setu, 2010
Hersteller: Herman Miller, USA
Design: Studio 7.5

Wer über einen eigenen Bürostuhl verfügt, kann ihn an seine Bedürfnisse anpassen. Neue Arbeitsformen verlangen jedoch nach Bürostühlen, die sich unterschiedlichen Benutzern anpassen.

Mit dem Setu hat das Berliner Studio 7.5 für Herman Miller einen Stuhl entworfen, der auf diese Entwicklung reagieren und so einfach wie möglich sein sollte. Die Herausforderung bestand darin, ein elementares Bauteil zu entwickeln, welches Rückenlehne und Sitzfläche in einem durchgehenden Element miteinander verbindet. Das Ergebnis ist ein Träger aus zwei Polypropylenmaterialien, der „Kinematic Spine“. Er kontrolliert den Widerstand beim Zurücklehnen und stützt den Körper. Das Material funktioniert über Jahre zuverlässig und lässt sich gut recyclen. Er bildet an beiden Seiten der Rückenlehne das Rückgrat des Stuhls. In Verbindung mit dem elastischen Stoff, der zugleich konstruktives Element ist, verleiht es dem Bürostuhl Setu seine charakteristische Form.

Früher mussten Sitzfläche und Rückenlehne eines kinematischen Stuhls voneinander getrennt und über ein Scharnier miteinander verbunden werden, das auf das Gewicht des Benutzers reagierte. Bei Setu kontrolliert das Gewicht des Benutzers die Biegefestigkeit des kinematischen Trägers. Dadurch ist er für unterschiedliche Nutzer und unterschiedliche Arbeitssituationen flexibel einsetzbar. Es muss nur noch die Sitzhöhe eingestellt werden.

Camiro work&meet, 2015
Hersteller: Girsberger, Schweiz
Design: Design Ballendat

Der Camiro work&meet wurde speziell für Konferenzen sowie als Alternative für den Schreibtisch entworfen, wenn gezielt kein mühsam einzustellender Drehstuhl gewünscht ist. Denn er verfügt nur über die beiden Einstellungsfunktionen Sitzhöhe- und Rückenlehnenarretierung.

Der Sitz scheint förmlich auf dem Aluminiumträger zu schweben. Trotz seiner dünnen Polsterung ist dieser Drehstuhl sehr bequem, da ein im Inneren gespanntes Netz für die Unterfederung und eine Neigefunktion für Bewegung beim Sitzen sorgen.

Cosm, 2019
Hersteller: Herman Miller, USA
Design: Studio 7.5

Cosm entstand aus der konsequenten Weiterentwicklung der Bürostuhle Setu und Mirra 2, die das Berliner Studio 7.5 für Herman Miller gestaltet hat. Wie beim Vorgänger Setu verfügt der Bürostuhl Cosm über eine durchgehende Membran-Sitzfläche und wie Mirra 2 über einen zentralen Träger, der als stützendes Element, die Rückenlehne stabilisiert. „Das Besondere ist aber eigentlich, dass sich Cosm komplett selbst einstellt“, so Burkhard Schmitz vom Studio 7.5.

Im Interview mit Red Dot erläutert das Berliner Designstudio das grundlegende Konzept des Stuhls: „Unsere Idee war, ein Erlebnis zu bieten – das Erlebnis der Schwerelosigkeit. Daher trug das Projekt den Code-Namen „Fliegender Teppich“. Das Konzept war, in der Luft zu schweben, um sich völlig konzentrieren und die Schwerkraft vergessen zu können.“

Cosm muss nicht manuell eingestellt werden, sondern justiert sich automatisch, wenn sich ein Benutzer auf den Stuhl setzt. Um dem Benutzer möglichst großen Komfort zu bieten, hat Studio 7.5 für den Cosm die Leaf-Armlehne entwickelt. Ein weiches und zugleich stabiles Gestell bietet eine breite, angenehme Stütze für den Ellbogen. Der Winkel der Armlehne sorgt dafür, dass Stuhl und Schreibtisch einander nicht im Weg stehen und der Benutzer bequem ein Buch oder Smartphone in der Hand halten kann.

Seine skulpturale Form und die schwerlose Ästhetik unterstreicht Cosm nicht nur durch seine materielle und ergonomische Qualität, sondern auch durch seine durchgängige Farbgebung. Er ist von Kopf bis Fuß in einem Farbton gehalten und kann dem jeweiligen Ambiente oder Interieur angepasst werden.

Die Zeiten ändern sich
Nachhaltigkeit & Home-Office

Es gibt Phasen, da bewährt sich eine Branche, weil sie auf innovative Lösungen kommt, mit denen keiner gerechnet hat. Und es gibt Zeiten, in denen sich eine Branche bewähren muss, weil die äußeren Bedingungen es vorgeben.

Die Nachhaltigkeit von Produkten, der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen und die COVID-19 Pandemie spiegeln sich auch in der Gestaltung von Bürostühlen wider. Recyclebare und nachhaltige Materialien der Zukunft prägen auch die aktuellen Entwürfe der Designer und Unternehmen. Die Zeiten ändern sich erneut.

Cynara, 2021
Hersteller: Okamura, Japan
Design: Ing-B (Joachim Brüske), B4K (Andreas Krob)

Die Konstruktion des Bürostuhls Cynara ist von der Leistung des japanischen Langbogens "Yumi" inspiriert, der seine Kraft und Dynamik aus seiner charakteristischen Bogenform bezieht. So entstand ein funktionaler, ergonomisch gestalteter, leichter Stuhl mit einer durchgehenden Netzfläche zwischen Sitz und Rücken.

„Cynara kann ein Arbeitsstuhl, ein Konferenzstuhl oder ein Beistellstuhl sein – im Büro oder zuhause", sagt Andreas Krob. "In der Architektur ist der Arbeitsstuhl künftig nicht mehr an einen bestimmten persönlichen Arbeitsbereich gebunden. Der Stuhl muss vielmehr leicht, flexibel und ergonomisch sein.“

Okamura setzte die Idee und den Entwurf in die Tat um, mit weniger Gewicht, wodurch die CO2-Emissionen durch Produktion und Logistik reduziert werden. Cynara ist ein funktionaler, und ästhetisch ansprechender Arbeitsstuhl für unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten, bei dem Ergonomie und Nachhaltigkeit eine große Rolle spielen.

se:air, 2023
Hersteller: Sedus, Deutschland
Design: Konstantin Thomas

Je hybrider, agiler und individueller die Arbeit wird, desto dynamischer und unkomplizierter soll auch der Bürodrehstuhl sein – egal, wo gearbeitet wird. In Open Spaces, in Einzelbüros und im Home-Office ist leichtes und filigranes Design mehr denn je gefragt.

se:air besitzt eine luftdurchlässige Netzmembran für Sitz und Rückenlehne, die atmungsaktiven Komfort bietet. Der patentierte "Kinetic Swing"-Mechanismus erkennt automatisch das Gewicht des Benutzers, ohne dass dieser etwas einstellen muss. Je höher das Nutzergewicht, desto größer ist der Widerstand beim Anlehnen an die Rückenlehne.

Bereits im Designprozess wurde darauf geachtet, die einzelnen Komponenten zu reduzieren und Überflüssiges wegzulassen. So ergibt sich ein leichtes Gesamtgewicht von nur 12 kg und eine Recyclingfähigkeit von 100%.

se:air gibt es in fünf verschiedenen Farbvarianten und folgt einem monochronem Farbkonzept. Rahmen, Membran, Armlehnen und Rollen sind durchgängig in der gleichen Farbgebung gestaltet.

Calma, 2023
Hersteller: Andreu World, Spanien
Design: Layer, Benjamin Hubert

Die Grenzen zwischen Büro und Homeoffice sind – nicht zuletzt seit der Pandemie – zunehmend fließend geworden. Es ist somit kein Zufall, dass in eben dieser Zeit die Idee für Calma entstand: für einen ergonomischen, formschönen Schreibtischstuhl, der von der Behaglichkeit und Ästhetik zu Hause inspiriert ist und dem Bedürfnis nach einem funktionalen, aber zugleich inspirierenden Arbeitsumfeld nachkommt.

Das Markenzeichen der Calma-Kollektion ist ein Rahmen aus Aluminiumdruckguss. Er bildet ein säumendes Element, das die Rückenlehne des Stuhls umfasst und nahtlos in die schlaufenförmigen Armlehnen übergeht. Die daraus resultierende klare, fließende Form und die ausgefeilte Kombination der Materialien – von Metall bis Textil – tragen dazu bei, eine ruhige, wohltuende Arbeitsatmosphäre zu schaffen.

Calma wird aus recyceltem Aluminium und wiederverwertbaren Kunststoffen hergestellt und ist für das Cradle-to-Cradle-Prinzip konzipiert. Das Ergebnis ist ein beständiges, zeitloses Designobjekt, das am Ende seiner Lebensdauer auseinandergenommen und entweder repariert oder recycelt werden kann.