
BEETROOT DESIGN GROUP

Plakate sind meist nur ein Teil kommunikativer Strategien, hier sind sie tragendes Element: Beetroot zog als Restaurant-Partner das Medium Plakat nicht nur als Namensgeber heran, sondern lässt mit jeder Edition ein Wandbild in den Räumlichkeiten von POSTER wachsen. Das variable grafische Konzept wird von gemeinsamen typographischen und illustrativen Komponenten zusammengehalten und sorgt so für große kreative Freiheit bei gleichzeitiger Kohärenz der Motive.
Interview mit BEETROOT DESIGN GROUP
Red Dot: Das Medium Plakat ist für ein Restaurant eher ungewöhnlich – wenn es POSTER heißt, ist die Verbindung natürlich vorprogrammiert. War das der Grund für Sie, Plakate als Kommunikationsmittel zu realisieren?
BEETROOT DESIGN GROUP: Es war umgekehrt: Das Konzept, das den Namen des Restaurants vorgab, sah die Verwendung von Plakaten vor. So konnten wir mit einem Medium arbeiten, das viel Flexibilität und Raum für kreative Experimente bietet. Zudem wurden die Plakate auch wegen ihres dekorativen und kommunikativen Wertes ausgewählt. Jeder neue Entwurf findet seinen Platz an der Wand des Restaurants, so nimmt nach und nach ein einzigartiges, farbenfrohes Wandbild Gestalt an.
Wie würden Sie den Spirit des Restaurants beschreiben?
Das Restaurant wurde von Anfang an von einer sehr klaren Vision geleitet: ein gemeinsames Erlebnis der gehobenen Küche in einer ungezwungenen Umgebung. Die Speisekarte spiegelt die Einflüsse des Küchenchefs wider, wobei der Schwerpunkt darauf liegt, dass gemeinsame Mahlzeiten Menschen zusammenbringen, die viel mehr als nur Essen miteinander teilen. Der von uns entwickelte Slogan „wine food people good“ fasst diesen Spirit treffend zusammen. Diese klare Vision ermöglichte es uns, schnell eine visuelle Sprache zu entwickeln.
Wie viel kreative Freiheit hatten Sie bei diesem Projekt?
Wir waren Teil des Teams, welches das Restaurant ins Leben gerufen hat, waren also von Anfang an eng in jede Phase eingebunden. So konnten wir einerseits bei allen Entscheidungen mitreden, vor allem bei der Gestaltung und der visuellen Kommunikation, was großen kreativen Spielraum bedeutet. Andererseits bringt diese Freiheit auch ihre eigenen Herausforderungen mit sich. Man muss die Parameter für den eigenen Ansatz festlegen, sonst kann es chaotisch und ziellos werden.
Ist das Plakat immer noch eines der aufmerksamkeitsstärksten Medien?
Sicherlich ist das Plakat ein äußerst vielseitiges Medium. Obwohl sie auch in digitaler Form gut funktionieren, bewahren Plakate in gedruckter Form einen gewissen Charme der „alten Schule“. Als eines der wenigen Instrumente der Marketingkommunikation, die in physischer Form im urbanen Raum erscheinen, stellen sie gemeinsame Erfahrungen für die Öffentlichkeit dar. Plakate bewegen sich dabei an der Grenze zwischen Kunst und Werbung. Immer mehr Menschen investieren in Plakate und sammeln sie wie andere Formen der Kunst. Sie schätzen sie nicht nur wegen ihrer Botschaft, sondern auch aufgrund des ästhetischen Wertes, was zu einer emotionalen Bindung führt.
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