
Moby Digg | SERVICEPLAN GERMANY

Die Weite des Weltalls ist für uns Menschen kaum zu erfassen und dennoch hinterlassen wir auch dort beängstigende Spuren in Form von stetig wachsenden Schrottansammlungen. Um dieses für unsere Augen ferne und dennoch gefährliche Problem zu visualisieren, realisierte Moby Digg in Kooperation mit Serviceplan ein anschauliches Computermodell: Mithilfe von KI wurden Trümmerdaten des Raumfahrtüberwachungsunternehmens Privateer gescannt, um zehn neue Konstellationen zu identifizieren, die unterschiedliche Auswirkungen der Weltraumverschmutzung veranschaulichen. Im Stil vertrauter Sternbilder wird die Komplexität auch für Laien begreifbar.
Interview mit Moby Digg | SERVICEPLAN GERMANY
Red Dot: War Ihnen persönlich das Problem des Weltraummülls vor diesem Projekt bewusst?
Moby Digg | SERVICEPLAN GERMANY: Absolut, ich war mir bewusst, dass Weltraummüll ein aufkommendes Problem ist, insbesondere mit dem Start der Starlink-Satelliten. Als diese immer häufiger am Nachthimmel zu sehen waren, wurde auch das Problem immer sichtbarer. Heute umkreisen über 5.000 Starlink-Satelliten die Erde – das macht das Ausmaß der Herausforderung sehr deutlich.
Das Computermodell visualisiert Konstellationen von Weltraummüll. Können Sie uns etwas über die Entwicklung dieser Visualisierung erzählen?
Bei der Entwicklung der Visualisierung ging es vor allem um Realismus und Wirkung. Wir begannen mit dem Konzept der Konstellationen und arbeiteten eng mit Serviceplan zusammen, um das Design zu verfeinern. Unser Ziel war es, etwas zu schaffen, das nicht nur visuell überzeugend aussieht, sondern auch die Ernsthaftigkeit des Weltraummüllproblems vermittelt. Während des gesamten Prozesses nahmen wir zahlreiche Anpassungen vor, um sicherzustellen, dass das Endprodukt sowohl beeindruckend als auch realitätsnah ist.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, diese Konstellationen wie Sternbilder zu visualisieren?
Die Idee entstand in Zusammenarbeit mit Serviceplan, um das Problem des Weltraummülls anschaulicher und greifbarer zu machen. Durch die Verwendung des Sternbilder-Konzeptes wollten wir visuelle Darstellungen schaffen, die einprägsam und leicht zugänglich sind. Die „Weltraummüll-Zeichen“ orientieren sich an bestehenden Sternbildern und machen das komplexe Thema für die breite Öffentlichkeit zugänglicher, die mit Weltraumfragen vielleicht nicht vertraut ist.
Ist dieses Projekt ein Beispiel dafür, wie KI kreative Arbeit unterstützen kann? Oder anders gefragt: Wäre es ohne KI genauso realisierbar gewesen?
Dieses Projekt veranschaulicht perfekt, wie KI die Kreativität fördern kann. KI ermöglichte es uns, riesige Datenmengen zu verarbeiten und realistische Konstellationen zu erzeugen, die manuell nur schwer umzusetzen gewesen wären. Das Projekt hätte zwar auch ohne KI realisiert werden können, aber sie ermöglichte uns einen Grad an Komplexität und Genauigkeit, der unsere Arbeit weiter von anderen abhebt.
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