Dick Spierenburg
Dick Spierenburg, 1953 in den Niederlanden geboren, studierte Architektur an der Technischen Universität Delft sowie Innenarchitektur und Produktdesign an der Königlichen Kunstakademie in Den Haag. Danach arbeitete er mehr als 15 Jahre als Geschäftsführer und Creative Director für den niederländischen Hersteller Castelijn. 1995 initiierte und kuratierte er drei führende Dauerausstellungen im Bereich Innenarchitektur in Amsterdam: im NIC, im Pakhuis Amsterdam und für Post Amsterdam im Gebäude Post CS. Diese Ausstellungen standen anschließend auch unter seiner Leitung.
2001 gründete er gemeinsam mit dem niederländischen Designer Karel Boonzaaijer das Büro KBDS und entwickelte Lösungen für Arco, Artifort, Castelijn, Gelderland, Hollands Licht, minottiitalia und Montis. 2009 eröffnete er das Spierenburg studio, in das einige Jahre später seine Tochter Sabine mit einstieg. Sie ergänzte das Kreativteam mit dem Bereich Kommunikation.
In Deutschland war Dick Spierenburg Mitinitiator der „Design Post“ in Köln, eines Showrooms für designbezogene Branchen sowie internationale Marken, und wurde hier zum Creative Consultant ernannt. 2011 folgte ein Engagement als Creative Director der imm cologne. Seit 2014 berät Dick Spierenburg zudem die Fachmesse Orgatec und realisiert die Gestaltung von Ausstellungen sowie Showrooms, u. a. für das Museum für Angewandte Kunst Köln, Thonet, LINAK und Oase. Außer Red Dot-Juror ist er in Italien und China Mitglied der Jury von interzum Awards.
Red Dot im Interview mit Dick Spierenburg
Red Dot: Weshalb ist Licht für Innenarchitektur so wichtig?
Dick Spierenburg: Licht ist immer wichtig, da es das Ambiente von Räumen bestimmt. Innenräume erhalten durch das Zusammenspiel von Licht und Schatten Leben und Ausdruck. Energiesparende Leuchtmittel ermöglichen eine schmale, freie Formgebung. In Verbindung mit intelligenten Technologien gibt es in der Beleuchtungsbranche eine Menge Innovation.
Worauf achten Sie bei der Beurteilung von Produkten?
Wenn ich ein Produkt bewerte, ist meine erste Frage immer: „Was ist der Mehrwert?“ Designer müssen ressourcensparend arbeiten, sowohl in Bezug auf Materialien als auch mit Energie und Logistik. Was zählt ist, wie etwas gestaltet und hergestellt wurde und welche Extras es bietet. Wird es mögliche Nutzer überraschen und wird es funktionieren?
Welches Produkt hat die Designgeschichte nachhaltig geprägt?
Produkte, die eine wahre Innovation bieten, wie die von Bauhaus-Designern und von Le Corbusier, Prouvé, Eames, Jacobsen oder Magistretti, haben einen nachhaltigen Einfluss und das Potenzial, Klassiker zu werden.
