Jury

Prof. Danny Venlet

Professor Danny Venlet wurde 1958 in Victoria, Australien, geboren und studierte Interior Design am Sint­-Lukas Institut für Architektur und Kunst in Brüssel. Nachdem er 1991 wieder nach Australien zurückgekehrt war, begann er, mit der Innenausstattung großer Projekte wie dem Burdekin Hotel in Sydney und der Q­Bar, einer australischen Nachtclub­Kette, internationale Aufmerksamkeit zu erregen. Seine Designprojekte reichen von privaten Wohnhäusern über Lofts, Bars und Restaurants bis hin zu Ausstellungsräumen und Büros großer Unternehmen.

Die Innenausstattungen und Möbeldesigns von Danny Venlet sind durch einen zeitgenössischen, internationalen Stil ausgezeichnet und entspringen, wie er sagt, der Interaktion zwischen Kunst, Skulptur und Funktion. Seine Objekte geben den Räumen, in denen sie sich befinden, eine neue Identität – mit Respekt, aber auch mit einer Portion Humor. Heute vermittelt Danny Venlet sein Wissen als Professor an Studenten des Royal College of the Arts in Gent.

Prof. Danny Venlet

Red Dot im Interview mit Prof. Danny Venlet

Red Dot: Licht ist Ihr Lebensthema als Produktdesigner – würden Sie dem zustimmen?
Danny Venlet: Ja, Licht ist wichtig für mich, da ich in Australien aufgewachsen bin. Selbstverständlich ist mir natürliches Licht am liebsten. Was elektrisches Licht in Hinblick auf Produktdesign anbelangt: Es kann das Interieur beflügeln oder ausbremsen – in jedem Fall erweckt es die Architektur zum Leben.

Was fasziniert Sie so sehr an der Entwicklung von Leuchten? Welche – vielleicht unbewusste – Rolle spielen Lichtquellen bei der Gestaltung von Räumen?
Es gibt zwei Arten von Leuchten, die in Räumen eingesetzt werden: funktionelle und dekorative. Funktionelle Leuchten sind in der Regel integriert und diskret, bei der dekorativen Beleuchtung handelt es sich um Objekte, die der Mode folgen und einem Raum eine bestimmte Stimmung verleihen. Darüber hinaus können diese natürlich auch funktionell sein. Eine schlechte Beleuchtung kann in jedem Fall die gesamte Atmosphäre zerstören.

Worin besteht die besondere Herausforderung für den Produktdesigner einer Leuchte, aber auch für den Innenarchitekten, der sie auswählt und platziert?
Die Herausforderung für den Designer besteht darin, einen Unterschied zu machen. Ich glaube, dass man bei der Auswahl von Leuchten – hier wiederhole ich mich – auf die Atmosphäre achten muss, die man schaffen möchte, oder darauf, was sie leisten soll. Abgesehen davon, dass sie ein schönes Objekt ist, muss sie eben auch eine Funktion erfüllen. Leuchten folgen sowohl den Funktionen als auch den Emotionen.

Schlägt Ihr Herz mehr für Produktdesign oder mehr für Innenarchitektur?
Ich mag beides. Produktdesign und Innenarchitektur interagieren miteinander und haben Einfluss auf das Design der jeweiligen Projekte. Ein Innenraumdesign kann ein Auslöser sein, um z. B. eine bestimmte Leuchte zu entwerfen.

Viele Designer tragen jahrelang einen Entwurf im Kopf herum, den sie gerne eines Tages verwirklichen würden. Haben Sie auch ein solches „Traumprojekt“?
Ja, auf jeden Fall. Manchmal müssen die Ideen eine Weile reifen und manchmal sind sie der Zeit zu weit voraus und müssen deshalb warten.

Gibt es eine klassische Leuchte, die Sie als zeitlos bewundern?
Da gibt es viele, aber ich bin ein großer Fan von Ingo Maurer und ich mag die Leuchte Yoruba Rose Lamp ganz besonders.

Die perfekte Leuchte ist ...
… ein Objekt, das die Atmosphäre verbessert, erstaunlich aussieht oder verschwindet.