Innenarchitektur

Ara Güler Museum + Leica Showroom + Monochrome Brasserie

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Wenn Räume verschmelzen

An dem über einen Kilometer langen Abschnitt der berühmten Küstenlinie Istanbuls entstand vor wenigen Jahren eine neue städtebauliche Attraktion: Galataport beherbergt auf 400.000 qm nicht nur ein Kreuzfahrtterminal, sondern auch Geschäfte, Restaurants sowie kulturelle Einrichtungen. Eben hier sahen sich die Designer des Wangan Studios mit dem Projekt Ara Güler Museum + Leica Showroom + Monochrome Brasserie einer besonderen Herausforderung gegenüber. Galt es doch, drei unterschiedliche Unternehmen und damit auch individuelle Markenwerte, Funktionen und Erscheinungsbilder auf einer Fläche von 435 qm harmonisch zu verschmelzen. Um dies ohne Kompromisse zu gewährleisten sowie ein stimmiges Ganzes unter Wahrung der Eigenständigkeiten zu schaffen, konzentrierte man sich auf die vorhandenen gemeinsamen Qualitäten und kreierte damit eine Basis, die individuell bespielt werden konnte. Für ein verbindendes Element in dem klar strukturierten und funktionalen Raum ließen sich die Kreativen von dem Mechanismus der Linsenöffnung einer Kamera inspirieren. Dieses skulpturale Volumen in der Mitte des Raums schuf ausreichend Platz für die Küche der Brasserie, während die Ausstellungseinheiten des Ara Güler Museums sowie die Verkaufsvitrinen der Leica-Produkte nahtlos daran andocken. Auf diese Weise entstand ein erzählerisch verbindendes und zugleich räumlich trennendes Element, das die unterschiedlichen Funktionen der einzelnen Räume effektiv zusammenführt und ein einheitliches Erlebnis für die Besucher schafft. Die Juroren waren von dieser Lösung beeindruckt: „Bei diesem Projekt wurden drei sehr unterschiedliche Räume durch ein übergeordnetes Element überraschend miteinander verbunden. Die Ästhetik und Qualität einer Leica-Kameralinse wurden hier sehr gut dreidimensional in Szene gesetzt. Auch die Gestaltung der individuellen Decken und Böden trägt zu einem klaren Gesamtbild mit dennoch unterscheidbaren Teilflächen bei.“ Für letztere wählten die Designer sehr sorgfältig unterschiedliche Materialien aus und entwickelten darüber hinaus individuelle Beleuchtungsszenarien, um die Unabhängigkeit der einzelnen Marken subtil, aber deutlich herauszuarbeiten. Vereinheitlichung und Koexistenz statt verwässernder Kompromisse standen hier im Vordergrund der Überlegungen. Die Intention, die Fotografie als Ausgangspunkt zu wählen, sei klar erkennbar, so die Juroren.

Red Dot: Best of the Best

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