Hilti Jaibot

Als Neil Gershenfeld im Jahr 1999 sein Buch mit dem Titel „Wenn die Dinge denken lernen“ veröffentlichte und sich das Thema „Internet der Dinge“ langsam seinen Weg bahnte, um zehn Jahre später die industrielle Produktion zu verändern, steckte die Digitalisierung der Baustelle noch in den Kinderschuhen. Die Bauindustrie ist traditionell lokal geprägt, mit regionalen Unterschieden und fragmentierten Wertschöpfungsketten. Mit dem semi-autonomen Bohrroboter Jaibot hat nun der Liechtensteiner Bautechnologiekonzern Hilti die Tür zum Thema „Bauen 4.0“ aufgestoßen. Jaibot steht für „Jobsite Artificial Intelligence“, für künstliche Intelligenz auf der Baustelle. Der mobile Roboter ist für das präzise Bohren von großen Mengen an Löchern konzipiert, wie sie beispielsweise für die Installation von Rohren und Leitungen benötigt werden. Diese Aufgabe ist nicht nur mühsam und fehleranfällig, sondern mitunter auch gefährlich, wenn sie auf Leitern oder Gerüsten auszuführen ist. Jede Installation an der Decke verlangt zudem den Einsatz unterschiedlicher Arbeitsdisziplinen: Elektriker, Trockenbau, Brandschutz. Ablauf und Aufwand wiederholen sich. Der Hilti Jaibot übernimmt all diese Schritte und führt die Arbeit sauber und präzise aus. Er verfügt über einen fünfachsigen, teleskopierbaren Bohrroboterarm, durchgehende Raupen und ein lasergesteuertes Orientierungssystem, sodass Bauarbeiter ihn vom Boden aus mit einem Tablet bedienen können. Das komplett kabellose System weist eine Akku-Laufzeit von bis zu acht Stunden auf und eine integrierte Lösung zur Staubabsaugung und Kennzeichnung der Bohrlöcher. Während der Bohr- und Markierprozesse synchronisiert sich der Roboter über das mobile Datennetz, und der aktuelle Stand des Projekts kann zur Dokumentation in Echtzeit bequem mitverfolgt werden.