Wiener Bugholzstühle prägten mit ihrer besonderen Formensprache und Ästhetik eine ganze Epoche. Der Tischlermeister Michael Thonet hatte um 1830 ein neues Verfahren entwickelt, um Bugholz unter Wasserdampf kunstvoll zu biegen und in die gewünschte Form zu bringen. Möbel wie der sogenannte Wiener Kaffeehausstuhl mit seiner charakteristischen Sitzfläche aus Wiener Geflecht, einem achteckigen Flechtmuster, wurden zu internationalen Designklassikern. Die Namensgebung des aktuellen Modells N.200 von Gebrüder Thonet Vienna knüpft an die von Michael Thonet begonnene Tradition an, die Stühle mit einer aufsteigenden Nummerierung zu benennen. Sie verweist zugleich auf die 200 Jahre, die seit der allerersten Schreinerei von Michael Thonet in Boppard am Rhein im Jahre 1819 vergangen sind. Die Gestaltung dieses Loungesessels ist das Ergebnis einer intensiven Suche des Designers Michael Anastassiades nach einer adäquaten Form für die traditionellen Stilelemente. Der Loungesessel fasziniert durch seine stilvolle und zeitlose Eleganz. Eine moderne und charaktervolle Linienführung knüpft dabei gekonnt an die Vergangenheit an. In einer poetisch anmutenden und gleichzeitig stringenten Arbeitsweise entstand mit dem N.200 ein gelungener Entwurf nah an den Archetypen des Unternehmens, wobei sich auch hier wieder dampfgebogenes Holz und Wiener Geflecht vereinen. Mit seinen ausgewogenen Rundungen bietet er eine ergonomisch komfortable Sitzqualität.
Begründung der Jury
In der Gestaltung des Loungesessels N.200 verbindet sich auf brillante Weise eine neue Herangehensweise mit dem Einsatz klassischer Techniken. Das Ergebnis ist eine ikonische Formensprache mit ausgewogenen Proportionen und einer herausragenden Ausführung in allen Details. Gefertigt aus dem für Stühle von Gebrüder Thonet Vienna archetypischen gebogenen Holz und Wiener Geflecht, bereichert und ästhetisiert dieser Loungesessel damit jedes Ambiente.
