In sanfter Formgebung schmiegt sich Nagare in seine Umgebung ein, gibt Halt und Struktur. Die funktionalen Stützmauern aus Beton greifen dabei den natürlichen Verlauf der Landschaft auf, verschmelzen mit ihr und sind doch prägnant im Ausdruck. Die unaufdringliche Ästhetik des Materials ist Teil der Faszination von Nagare und zeigt, dass sich schnöder Beton durchaus zu einem Statement formen lässt. Für ihre vielfältigen Einsatzorte werden die Stützelemente präzise und effizient in wiederverwendbaren Stahlformen vorgefertigt. Mit minimalem manuellem Eingriff ist jede Einheit in kürzester Zeit perfekt gegossen, was nicht nur Kosten, sondern auch Abfall reduziert. Die Verwendung lokaler Rohstoffe sowie eine optimierte Betonmischung mit geringerem Zementanteil ergänzen den Nachhaltigkeitsaspekt ökologisch. Das Ergebnis erinnert an die terrassenförmig angelegten Reisfelder Japans, die auch in puncto Funktionalität eine Inspiration für die Produktdesigner darstellten. Die geschwungene Linienführung fördert die Biodiversität, optimiert die Wasserableitung und verbessert die Bodenqualität. Darüber hinaus wurden die Radien der Kurven auch auf die unterschiedlichen Höhen der Elemente übertragen, wodurch sich mit nahtlosen Übergängen ein harmonisches und elegantes Gesamtbild ergibt. Dies überzeugte auch die Juroren: „Nagare weist eine sehr poetische Formgebung auf. Die Betonfertigteile schaffen eine erstaunliche Vielfalt an Landschaftsformen. Und sie sind flexibel einsetzbar, einfach zu montieren und universell skalierbar.“ Diese harmonische Einbettung in ländliche, aber auch urbane Gegenden war den Produktdesignern besonders wichtig: „In der Infrastruktur und im öffentlichen Raum dominiert oft die Funktionalität die Ästhetik. Wir glauben jedoch, dass beide Aspekte Hand in Hand gehen sollten.“ Mit sorgfältiger Planung werden die Stützmauer-Elemente ein selbstverständlicher Teil ihrer Umgebung und verkörpern ihren philosophischen japanischen Namen, der so viel wie „Fluss“, „Strömung“ oder „Bewegung“ bedeutet. „Nagare beweist, dass durchdachtes Design selbst die zweckmäßigsten Elemente unserer Umwelt aufwerten kann. Es ist eine ruhige, selbstbewusste Antwort auf eine komplexe Herausforderung – und eine, die Anerkennung für ihre subtile Brillanz verdient“, ergänzten die Juroren.
