Nokia Technologies
Interview mit Axel Meyer

Red Dot: „Designing for the unseen“: Muss ein Gerät, das unter extremen, oft menschenfernen Bedingungen arbeitet, dennoch höchsten Designansprüchen genügen?

Unbedingt. Je komplexer der Einsatzkontext, desto wichtiger wird gutes Design. Bei der Nokia 5G 360 Camera lag unser Fokus auf robuster Einfachheit: Die Form sollte technische Klarheit und Langlebigkeit nicht durch Volumen, sondern durch präzise Gestaltung vermitteln. Gleichzeitig war uns wichtig, dass sich das Gerät in unterschiedlichste Umgebungen einfügt – von Industrieanlagen bis Outdoor-Installationen. Auch wenn sie fernbedient wird, interagiert die Kamera mit Menschen, Systemen und KI. Deshalb war uns eine intuitive physische und digitale Signalführung besonders wichtig.

Mit der Nokia 5G 360 Camera wird aus einem Beobachter ein vernetzter Akteur. Wie hat dieser Perspektivwechsel Ihre Gestaltung beeinflusst?

Diese Kamera nimmt nicht nur auf – sie agiert. Sie ist intelligent vernetzt, analysiert in Echtzeit, agiert autonom und erweitert den menschlichen Wahrnehmungsraum. Entsprechend brauchte es ein Design, das diesen Wandel sichtbar macht: dynamisch statt statisch, vernetzt statt isoliert, immersiv statt distanziert. Das bedeutete, komplexe Anforderungen in eine reduzierte, klare Form zu übersetzen – als Ausdruck von „quiet intelligence“.

Wie verändert sich das Kameradesign im Zeitalter verschmelzender Realitäten?

Die Kamera wird zum aktiven Partner. Sie verbindet physische und virtuelle Räume, handelt stellvertretend für den Nutzer und wird künftig völlig neue Formen annehmen – weit entfernt vom klassischen Kamerabild. Die Nokia 5G 360 Camera ist ein Prototyp dieser Entwicklung: Sie erweitert die menschlichen Sinne, kooperiert mit KI und verändert, wie wir mit entfernten Umgebungen interagieren. Sie ist nicht nur ein neues Produkt – sondern definiert ein neues Verhältnis zwischen Mensch, Maschine und Raum.