Red Dot Gala: Product Design 2025 Start Livestream: 8 July, 5:45 pm (CEST)
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Interview mit Benjamin Van Geem

Red Dot: Was war der Initialfunke für die Entwicklung von Nagare? 

Die Idee entsprang einer einfachen Frage: Warum sind alle modularen Stützmauern gerade? Vor allem in geschwungenen Landschaften stehen diese starren Elemente oft im Widerspruch zu ihrer Umgebung. Gemeinsam mit Cobefa untersuchten wir, wie wir mit vorgefertigtem Beton mehr Fluidität in die Landschaftsarchitektur bringen können. Das war der Beginn von Nagare – einem System, das Konventionen infrage stellt und gleichzeitig Gestaltungsfreiheit bietet.

Welche Vorteile bieten die vorgefertigten Formen?

Nagare kombiniert die Präzision und die Geschwindigkeit der Vorfertigung mit einer Designsprache, die natürlich und fließend wirkt. Herkömmliche Stützmauern erfordern oft komplexe Anpassungen vor Ort, um den Konturen der Landschaft zu folgen. Unser modulares System ist hingegen so konzipiert, dass nahtlose Kurven und Höhenübergänge möglich sind. Dies bedeutet eine schnellere Installation, weniger Fehler und ein sauberes, ästhetisches Ergebnis.  

Was hat Sie zu der sanften Wellenform inspiriert?

Die Inspiration kam von japanischen Terrassen-Reisfeldern. Diese gestuften Landschaften nutzen kleine gebogene Wände, um das Wasser zu leiten und einen Rhythmus im Gelände zu schaffen. Wir haben dieses Prinzip in modularen Beton umgesetzt: Jedes Element von Nagare ist ein Viertel einer sanften Welle. 

Was ist generell das Besondere an Beton?

Beton hat den Ruf, schwer und statisch zu sein, aber wenn er richtig eingesetzt wird, ist er unglaublich vielseitig. Man kann ihn formen, einfärben, strukturieren und er hält jahrzehntelang. Was mich am meisten begeistert, ist, wie wir die Wahrnehmung von Beton verändern können: nicht nur als strukturelle Notwendigkeit, sondern als ein Medium für Ausdruck, Eleganz und Integration.