Walter Knoll AG & Co. KG
Interview mit Mike Holland/Foster + Partners

Red Dot: Was war Ihre Inspiration für den Entwurf des Osuu Chair?

Das Design entwickelte sich schrittweise über einen längeren Zeitraum. Inspiriert hat uns der informelle Charakter traditioneller Holzstühle. Ein wesentlicher Teil des Prozesses bestand darin, Materialien zu erkunden und herauszufinden, wie wir sie auf eine Weise einsetzen können, die sowohl präzise als auch ausdrucksstark ist.

Neben der fließenden Form war die Jury vom Sitzkomfort des Stuhls begeistert. Wie ist Ihnen das gelungen?

Der Komfort hatte von Beginn an höchste Priorität. Der Osuu Chair wurde umfangreichen ergonomischen Tests unterzogen, um ein Höchstmaß an Bequemlichkeit zu gewährleisten. Unsere Projekte entstehen grundsätzlich in einem iterativen Prozess aus Prototyping und Fertigung: Durch Trial and Error, digitales Modellieren und handwerkliche Umsetzung verfeinern wir das Design kontinuierlich. So stellen wir sicher, dass unsere Entwürfe nicht nur formal überzeugen, sondern sich auch im Alltag bewähren.

Was ist Ihre Definition von Designqualität?

Designqualität zeigt sich nicht allein im fertigen Produkt, sondern im gesamten Gestaltungsprozess. Bei Foster + Partners verfolgen wir einen praxisnahen Ansatz: Jedes Detail wird sorgfältig ausgearbeitet, damit das Endprodukt gut aussieht, sich hochwertig anfühlt und funktional überzeugt – und das über viele Jahre hinweg. Die Arbeit des Studios an architektonischen Projekten erfolgt parallel zu Direktaufträgen von Herstellern und verdeutlicht den „Design by making“-Ansatz, der allen Projekten zugrunde liegt. Sämtliche Produkte entstehen auf Basis eines umfassenden Verständnisses für Materialien und Fertigungstechniken.