Red Dot Gala: Product Design 2025 Start Livestream: 8 July, 5:45 pm (CEST)
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SERVICEPLAN GERMANY

Im Jahr 1970 als klassische Werbeagentur gegründet, vereint die Serviceplan Group als größte inhaber- sowie partnergeführte Agenturgruppe Europas alle Kommunikationsdisziplinen unter einem Dach. Mit einer 360-Grad-Kampagne für Lufthansa unterstreicht sie erneut ihren Anspruch an exzellente und emotionale Kommunikation. Herzstück ist ein Imagefilm, der den Zuschauer in einen Tagtraum hineinzieht und sich ganz auf die Protagonistin fokussiert. In perfekter Abstimmung mit dem Sounddesign entstand ein nahezu cineastisches Erlebnis, das aus den üblichen Mustern der Airline-Branche ausbricht. In hohem Tempo erlebt der Zuschauer, wie einfach die Realisierung eigener Reiseträume ist: "All it takes is a Yes".

Interview mit Erick Barrios Hernández

Red Dot: Mit welcher Aufgabe kam Lufthansa auf Sie zu?

Lufthansa kam mit einer einfachen, aber wirkungsvollen Herausforderung zu uns: Die Menschen sollten endlich die Traumreise buchen, die sie schon so lange aufgeschoben hatten. Wir wollten die Freude am Reisen wieder wecken, das Gefühl, dass Reisen nicht nur eine Auszeit vom Alltag ist, sondern eine bewusste Entscheidung. Alles, was es dazu braucht, ist ein Ja.

Das Ergebnis war die umfassende 360-Grad-Kampagne „All it takes is a Yes“ – stand der Film im Mittelpunkt? 

Auf jeden Fall. Der Film war das emotionale Herzstück und gab den Ton für alles andere vor. Während Standbilder in den digitalen und sozialen Medien sehr gut funktionierten, waren es die bewegten Bilder, die die Menschen wirklich berührten. Nicht durch Fakten, sondern durch Emotionen. Da die Geschichte in ganz Europa und Amerika funktionieren musste, haben wir den Dialog auf ein Minimum reduziert. Nur Bilder, Ton und Gefühl.

Sie fokussieren die Protagonistin und ihre Wunschziele. Welche Überlegungen lagen diesem Skript zugrunde?

Von Anfang an wollten wir keine gewöhnliche Reisegeschichte erzählen. Keine Bucketlists, keine Weitwinkelaufnahmen von Flugzeugen am Himmel. Stattdessen haben wir uns darauf konzentriert, wie es sich anfühlt, endlich etwas für sich selbst zu tun. Die Lufthansa-App war unser Ausgangspunkt. Während die Protagonistin ihre Traumziele eintippt, verändert sich die Welt um sie herum. In einem Moment sitzt sie noch in einem Café und tippt auf ihrem Handy, im nächsten ist sie in einem Dumpling-Restaurant in Shanghai oder an einem Strand von Rio de Janeiro. Das ist schnell, emotional und ein bisschen surreal. Und am Ende sehen wir sie im Flugzeug. Das ist keine Fantasie – sie hat sich dafür entschieden.

Wie wurde diese Idee ganz praktisch umgesetzt?

Die meisten Airline-Anzeigen setzen auf malerische Landschaften, um das Streckennetz zu zeigen. Wir haben das Gegenteil gemacht. Lufthansa war damit einverstanden, dass die Kamera ungewöhnlich nah an der Protagonistin blieb, während sie mit nur einem Knopfdruck auf magische Weise von einer Welt in die andere versetzt wurde. Der Schnitt war schnell und dynamisch und wechselte zwischen klaren Details und traumähnlichen Bewegungen, wobei Sounddesign und Musik mit dem emotionalen Zustand der Reisenden verschmolzen. Inspiriert vom magischen Realismus wollten wir, dass es sich wie ein Tagtraum anfühlt. Das ist das Besondere an diesem Film: Man kann die Geschichte nicht nur verfolgen, sondern sie auch fühlen.

Sind bewegte Bilder generell das emotionalste Medium?

Sie sind definitiv eines der wirkungsvollsten Mittel, um Emotionen zu wecken. Aber ich glaube auch, dass das Handwerk die Geschichte unterstützen muss.