Richard Brink GmbH & Co. KG
Interview mit Stefan Brink

Red Dot: Was gab die Initialzündung für die Entwicklung von Gemma?

Der Impuls zur Entwicklung entstand aus dem Wunsch heraus, einen Abdeckrost zu designen, der das Wasser sicher ableitet und zugleich einen Großteil des wenig ästhetischen Rinnenkörpers verdeckt. Ziel war es, ein Produkt zu schaffen, das nicht nur technisch funktioniert, sondern sich auch harmonisch in moderne Architektur integriert.

Wie gelang es, die funktionalen Ansprüche ästhetisch umzusetzen? 

Schon zu Beginn stand fest: Die Form darf der Funktion nicht untergeordnet sein – und umgekehrt. Die rautenförmig unterbrochene Struktur der Trittfläche wurde so konzipiert, dass sie sowohl eine schnelle Wasserableitung als auch eine elegante Form bietet. Die Geometrie sollte mit nahezu schwebenden Elementen Leichtigkeit vermitteln. Gleichzeitig war es wichtig, dass die Struktur trittfest, barrierefrei und dauerhaft witterungsbeständig bleibt.

Haben Sie auch manche Überlegungen verworfen?

Natürlich. Während der Entwicklung gab es Varianten mit runderen Formen oder engerem Raster. Einige Ansätze waren technisch vielversprechend, überzeugten aber gestalterisch nicht und vice versa. Am Ende war es ein stetiger Prozess des Verwerfens, Anpassens und Neuentwerfens.

Wurde die Barrierefreiheit bereits während der Entwicklung getestet?

Ja, bereits in frühen Entwicklungsphasen wurden Prototypen gefertigt und getestet. Dabei lag unser besonderes Augenmerk auf der Begehbarkeit mit Gehhilfen oder auch der Befahrbarkeit mit Rollstühlen. Die fast flächenbündige und ebene Oberfläche bewährte sich besonders bei der Befahrung mit schmalen Rollstuhlreifen.

Ist die Gestaltung von „selbstverständlichen“ Objekten besonders erfüllend?

Absolut – gerade weil solche Objekte oft nur unbewusst wahrgenommen werden, ist ihre Gestaltung umso anspruchsvoller. Es ist ein stilles Lob, wenn ein Produkt einfach funktioniert, sich nahtlos einfügt und zudem unaufdringlich gut aussieht.