aizawa office

Mit sechs Mitarbeitern ist das aizawa office in nahezu allen Designgenres zu Hause. Hier entstehen geschliffene Markenidentitäten ebenso wie expressive Plakate, Bücher, Raumgestaltungen und eben auch intelligente Verpackungslösungen. Bei all der Vielseitigkeit sieht das kreative Team seine Aufgabe darin, Themen und Werte klar und authentisch zu visualisieren – es dringt bei jedem Auftrag zum Kern des Unternehmens vor. „Design ist keine Dekoration, sondern hat die Kraft, echte Veränderungen herbeizuführen. Wenn unser Design zudem bei jemandem Freude auslöst, ist das die Energie, die uns täglich antreibt“, erklärt Designer Yukihiko Aizawa. Dieser begeisternde Funke springt auch bei ihrem Packaging für Pairing Beer über, das eine Bierflasche in ein haptisches Erlebnis verwandelt.

Interview mit Yukihiko Aizawa

Red Dot: Welches primäre Ziel verfolgten Sie mit dem Packaging für Pairing Beer?

Die Kombination von Bier und Speisen ist ein neuer Trend, und so wollten wir die passenden Paarungen intuitiv verständlich machen. Das Design visualisiert die Idee und Besonderheit des Produktes auf den ersten Blick. 

Welche Rolle spielt dabei die Haptik des Etiketts?

Die obere Schicht des Etiketts vermittelt durch klare visuelle Elemente die passende Kombination von Speise und Biersorte. Die untere Schicht aus Washi-Papier spiegelt wiederum die Wärme einer kleinen Insel im Seto-Binnenmeer sowie die Handwerkskunst und den Bezug zur Natur der Brauerei wider. Wir waren überzeugt, dass die Verschmelzung von klaren Visuals und regionalen taktilen Eigenschaften ein Design schaffen würde, das wirklich zu diesem Bier passt.

Wie schwierig war die Produktion aufgrund dieser Schichten?

Da Bier gekühlt werden muss, mussten wir ein Papier wählen, das der Lagerung standhält, ohne sich abzulösen, und sowohl wasser- als auch feuchtigkeitsbeständig ist. Diese Voraussetzungen erschwerten die Suche nach dem richtigen Papier für das Design erheblich. Bei der Umverpackung haben wir außerdem das Wellpappe-Inlay mit Farbe versehen, was ebenfalls eine große Herausforderung darstellte. Umso dankbarer sind wir für das Verständnis und die Bereitschaft des Herstellers, sich darauf einzulassen.

Die Verbraucher können die oberste Schicht abziehen, um das darunterliegende Etikett freizulegen – war dieser spielerische Effekt auch Teil des Konzeptes?

Das zweilagige Etikett sorgt in der Tat für eine einzigartige verspielte Note. Während die Stanzung auf der Hülle die Zutaten Fleisch, Fisch oder Gemüse darstellt, zeigt die untere Schicht eine Karte von Gogoshima, wo das Bier gebraut wird. Diese Designentscheidung spiegelt unseren Respekt für das Land und die Brauer hinter diesem Bier wider.

Wie wichtig ist emotionales Storytelling generell bei Verpackungen?

Auf dem heutigen Markt ist es schwierig, Produkte allein aufgrund von Preis und Qualität auszuwählen. Emotionen scheinen viele Kaufentscheidungen erheblich zu beeinflussen. Daher halte ich es für wichtig, ein Storytelling einzubetten, das eine emotionale Verbindung zur Verpackung schafft – und dabei sowohl Gefühle als auch das ästhetische Empfinden anspricht. Ich glaube, das macht eine Marke unvergesslich.