Hanzo

Telefónica ist eine Institution in Spanien. Das Unternehmen brachte dem Land das Telefon, das Internet und viele weitere Neuerungen. Um den 100. Jahrestag zu feiern, tauchten die Kreativen von Hanzo tief in die Archive ein und schufen aus über 60.000 Fundstücken eine immersive digitale Erlebniswelt, die den Blick zurück richtet und erzählt, dass Innovationskraft schon immer Teil der Marke war.

Interview mit Cristina Gómez Prada, Paco Lara, Sergi Meseguer, Sara Mayoral und Paco Fernández

Red Dot: Sie mussten sehr viel Material und Informationen verarbeiten, wie sah Ihr Designkonzept aus?

Das ganze Konzept dreht sich um Zeitreisen, damit konnten wir den Widerspruch auflösen, die Vergangenheit zu feiern und zugleich Telefónicas Rolle als Wegbereiter der Zukunft zu stärken. Die Nutzer können in einen „Zeittunnel“ eintauchen und sich so durch die Vergangenheit und die Zukunft bewegen. Im Tunnel wird die Zeitreise auch durch die Farbgebung markiert und das Blau verändert sich von einem dunkleren Ton zu dem Blau, das heute die Marke Telefónica verkörpert. Für jedes Jahr wählten wir 15 Archivstücke aus. Es war sehr anspruchsvoll, die vielen unterschiedlichen Bilder in den dreidimensionalen Tunnel zu integrieren und dabei die visuelle Kohärenz der Plattform beizubehalten.

Sie haben ein immersives Erlebnis geschaffen, wie genau sieht das aus?

Innerhalb des Tunnels führen visuelle Tiefe, Licht und Bewegungen die Nutzer durch das Storytelling. Durch WebGL konnten wir eine experimentelle Umgebung schaffen, in der maßgeschneiderte Shader und Materialien jeder Sektion eine taktile, fast schon kinoähnliche Atmosphäre verleihen. Ein Gefühl von echter Tiefe zu kreieren war sehr herausfordernd, doch wir wollten nicht nur einen Zeitstrahl schaffen, sondern eine immersive Erzählung, die redaktionelle Arbeit mit umfassender Visualisierungskunst verbindet.

Das Projekt war technisch sehr anspruchsvoll, wie ist es dennoch gelungen, die Designqualität hoch zu halten?

Es war ein sehr kollaborativer Prozess zwischen Design und Entwicklung. Das Rendern in Echtzeit in 3D bedeutete, dass Farbe, Licht und Bewegung präzise aufeinander abgestimmt werden mussten. Durch ein eigenes UI-Tool konnten die Designer direkt eingreifen und Material, Licht oder Positionierungen verändern und so mehr kreative Autonomie bekommen.

Was hat das Projekt für Sie besonders gemacht?

Während die meisten Plattformen auf Videos setzen, hat Telefónica 100 einen Sprung nach vorn gemacht, indem es Rendering in Echtzeit durch Edge-Computing einsetzt. So entsteht eine nahtlose, responsive Performance ohne Qualitätseinbußen. Das Ergebnis zeigt, was entstehen kann, wenn exzellentes Design auf technische Innovation trifft.