Red Dot Gala: Product Design 2025 Start Livestream: 8. Juli, 17:45 Uhr (MESZ)
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Ligalux

Mit dem jüngsten Redesign der Marke Schwetzinger SWR Festspiele durch die Branding- und Design-Agentur Ligalux soll das traditionsreiche Klassikfestival noch wirkungsvoller kommuniziert, für neue Zielgruppen attraktiv und eine Brücke zwischen Tradition und Innovation geschlagen werden. Dies gelang mit einem variablen Gestaltungsraster, das Grundformen der historischen Schlossarchitektur vor Ort aufgreift, um sie flexibel zu floralen Formen und Mustern zu komponieren – unerschöpflich und doch wiedererkennbar und in der Wirkung sehr poetisch.

Interview mit Jan Kruse und Dominik Pander

Red Dot: Was waren die größten Herausforderungen bei der Umsetzung des Erscheinungsbilds?

Eine der größten Herausforderungen bestand darin, die Balance zwischen Tradition und Innovation zu finden. Die Schwetzinger SWR Festspiele, bekannt für ihr zeitgenössisches Programm, sollten mit dem neuen Markenauftritt ihre traditionsreiche Geschichte behalten, aber visuell in die Gegenwart gebracht werden. Dabei haben wir die gestalterischen Potenziale moderner Technologien und innovativer Tools genutzt. Ebenso wichtig war es, neue Zielgruppen anzusprechen, ohne das bestehende Publikum zu verlieren – und dabei den historischen Ort bewusst in den Mittelpunkt zu rücken. Aus diesem Grund war es uns besonders wichtig, ein Designsystem zu entwickeln, das einfach, aber flexibel genug ist, um über unterschiedlichste Touchpoints hinweg konsistent und wirkungsvoll zu kommunizieren.

Eines der Ziele war, ein jüngeres Publikum anzusprechen. Mit welchen Mitteln haben Sie das erreicht?

Für das jüngere Publikum findet heutzutage vieles nur noch auf dem Smartphone statt. Daher galt beim Redesign die Prämisse „Social first“. Alle Designelemente wurden digital gedacht und lassen sich ins Analoge übertragen. Motion-Design spielt eine zentrale Rolle, um in sozialen Medien Aufmerksamkeit zu erzeugen. Mit dem ersten Jahresmotto „Verführung“ setzten wir auf emotionale Bildwelten, kraftvolle Farben und eine klassische Typographie – für einen modernen und zeitgemäßen Look, der auch neue Zielgruppen anspricht.

Für die Ausgestaltung des Jahresmottos „Verführung“ haben Sie auch KI verwendet. Welche visuellen Qualitäten kann sie einbringen?

KI bietet im Bereich der Bildgenerierung und -aufbereitung ungeheure Möglichkeiten. Für das Jahresmotto haben wir mit verschiedenen KI-Tools experimentiert, um ausdrucksstarke Blütenmotive aus dem Schlossgarten zu visualisieren, die wir per Images-to-Motion in bewegte Bilder umgewandelt haben. Faszinierend war, die emotionale Tiefe, Sinnlichkeit und Detailtreue der generierten Bildwelten zu beobachten. Wir konnten Texturen, Ausdrucksstärke und Bildstil über zahlreiche Motive hinweg aufrechterhalten, Blüten in unterschiedlichsten Perspektiven erzeugen und dabei jedes Detail steuern. So konnten wir eine markante Ästhetik entwickeln, die sich zwischen Traumwelt und Wirklichkeit befindet.