Interview mit Soo In Chae
Enleum Inc.
Red Dot: Für wen haben Sie den Glasschneider OZREE entwickelt?
Wir hatten vor allem Menschen vor Augen, die in die Glaskunst eintauchen möchten und herkömmlicher Werkzeuge überdrüssig sind. Menschen, die sich Glasschneider wünschen, die ihren Kreationen ästhetisch in nichts nachstehen. Für sie wollten wir ein Werkzeug entwickeln, das sie mit Freude erfüllt, sobald sie es in die Hand nehmen.
Bei herkömmlichen Glasschneidern ist die Spitze verdeckt, hier nicht. Warum?
Künstler ziehen oft unter dem Glas liegende Muster nach, deshalb war es für uns inakzeptabel, dass das Werkzeug die Sicht einschränkt. Wir mussten die Form der Halterung und die Position des Schneiderads völlig neu gestalten und ausführlich testen, bis wir die richtige Balance gefunden hatten. Die Spitze erinnert jetzt an die klaren, eleganten Linien eines japanischen Schwertes und erlaubt es, mit wenig Kraftaufwand akkurat zu arbeiten.
Die Form von OZREE erinnert an einen Kalligraphie-Stift, was hat Sie dazu inspiriert?
Wir wollten, dass die Nutzer eher das Gefühl haben, zu zeichnen als zu schneiden, dass die Bewegung so leicht und elegant ist, als würde man mit dem Pinsel Buchstaben schreiben. Die Muster auf dem Griff erinnern an die geometrischen Formen der traditionellen Kumiko-Holzarbeiten oder der Kiriko-Glaskunst.
Der Griff des Glasschneiders ist ganz besonders …
Mit dem Diamantschliff wollten wir zeigen, dass man Schönheit, Komfort und Funktionalität vereinen kann. Der Griff ist so gestaltet, dass er gut in der Hand liegt, man lange ermüdungsfrei arbeiten kann und die Kanten verhindern, dass der Schneider auf dem Tisch wegrollt. Feinheit und Zurückhaltung werden in der japanischen Ästhetik sehr geschätzt. Wir haben diese Qualitäten in das Design integriert, weil wir glauben, dass diese stille Schönheit die Kreativität bereichert.
