
Dongseo University, College of Design Student Team

Hochsensible Biosensoren eröffnen Gestaltern ganz neue Möglichkeiten. Fünf Studierende am College of Design derDongseo University haben ihre individuellen Stärken gebündelt und ein innovatives Wearable für sehbehinderte Frauen entwickelt: Das kleine Gerät mit Graphen-Biosensor wird an die Unterwäsche geklebt und kann schon kleinste Mengen Blut „riechen“, was über das Mobiltelefon mitgeteilt wird. So wissen auch Frauen mit eingeschränkter Sehkraft genau, wann ihre Periode beginnt und endet, und erhalten mehr Freiheit und Sicherheit im Alltag.
Interview mit Youngseo Choi, Suin Son, Ahyun Jeong und Mingyeong Kim
Red Dot: Welche Kontaktpunkte sind wichtig, wenn man für sehbehinderte Menschen entwirft, und wie wurden diese im Projekt umgesetzt?
Wir glauben, dass es beim Entwerfen für Menschen mit Sehbehinderungen am wichtigsten ist, die Funktionalität nahtlos in das Produkt zu integrieren, ohne dem Benutzer Unbehagen zu bereiten. Da dieses Produkt an der Unterwäsche befestigt wird, haben wir insbesondere Wert auf ein „unauffälliges“ Design gelegt, damit das Gerät verborgen bleibt und keine psychische Belastung darstellt. Da sehbehinderte Menschen sich stärker auf ihre anderen Sinne verlassen, haben wir darauf geachtet, mit dem Wearable Komfort und eine natürliche Benutzererfahrung im Alltag zu gewährleisten.
Was für eine generelle Benutzererfahrung wollten Sie bieten?
Unser Ziel ist es, sehbehinderten Frauen Unabhängigkeit, Selbstvertrauen und Komfort beim Verstehen und Verwalten ihres Menstruationszyklus zu bieten. Durch die Erkennung des Beginns und Endes der Menstruation mittels Biosensor und die Übermittlung von Benachrichtigungen an ein Smartphone nimmt das Gerät die Angst und Unannehmlichkeiten, die damit verbunden sind, nicht zu wissen, wann der Zyklus beginnt. Dadurch können die Nutzerinnen wieder die Kontrolle über ihren Körper zurückgewinnen und ihr tägliches Leben mit größerer Freiheit und ohne unnötige Vorkehrungen gestalten.
Welche Möglichkeiten eröffnen Biosensoren auf Graphen-Basis für das Design?
In letzter Zeit zieht Graphen weltweit Aufmerksamkeit auf sich. Es wurden bereits viele Biosensoren entwickelt, die das Material verwenden. Da Graphen unglaublich dünn und dennoch bemerkenswert stabil ist, kann es für praktisch jeden Zweck und in jeder Form eingesetzt werden. Die Möglichkeit, Graphen-Biosensoren frei zu gestalten, um sie an unterschiedliche Situationen und Personen anzupassen, eröffnet Chancen für Innovationen, die Ästhetik und Funktionalität in Wearables, Mode und Gesundheitsprodukten vereinen. Das maximiert die Freiheit und Vielfalt im Design und ermöglicht kreative, nutzerorientierte und innovative Designexperimente.
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