Team Layher

Diese scheinbare Quadratur des Kreises ist Spezialität der Münchner Strategie- und Designagentur KMS TEAM: Hier schärft man Marken zukunftsfest, ohne ihre Grundfesten zu erschüttern. Tradition wird in die Moderne überführt und oftmals verborgene Werte werden sichtbar gemacht. Mit viel typographischem Fingerspitzengefühl gelang dies auch für den Gerüsthersteller Layher: Ein Corporate Font ist die Basis für stringente Auftritte auf allen Kanälen.

Interview mit Alexander Geh

Red Dot: Herzstück des Corporate Designs für Layher ist der neue Corporate Font. Welche Überlegungen gab es hierzu im Vorfeld?

Von Beginn an war der Gestaltungsrahmen eng gesteckt: Logo, Claim und Farbwelt sollten erhalten bleiben. In der Analyse des bestehenden Auftrittes zeigte sich, dass zusätzliche grafische Elemente oder Flächen schnell in Konkurrenz zu den Produkten bzw. deren Abbildung getreten wären. Daher haben wir Schrift als zentrales Gestaltungselement identifiziert, um Layher zu einem markanten, unverwechselbaren Auftritt zu verhelfen. Ziel der Schriftentwicklung war es, eine formale Verwandtschaft zum Bildzeichen herzustellen und den Claim „Mehr möglich. Das Gerüst System.“ in eine prägnante Headline-Systematik zu übersetzen. Die Typographie übernimmt dabei symbolisch die Funktion der Layher-Produkte: Statt Fassaden einzurüsten, bespielt sie Formate – mit maximaler Flexibilität. Ein monospaced Versalfont erwies sich als ideal, um saubere, modular stapelbare Headlines zu gestalten, die die technische Präzision und Systematik der Marke widerspiegeln.

Wie schwierig war es, den Charakter der Marke zu erhalten und dennoch einen zeitgemäßen Auftritt zu schaffen? 

Von Beginn an gab es klare No-Gos: Die identitätsstiftenden Elemente – allen voran das Logo und der dazugehörige Claim – sollten nicht verändert werden. Unser Ansatz bestand daher darin, behutsam zu modernisieren, ohne die gelebte Markenhaltung infrage zu stellen. Im Ergebnis haben wir das Logo vereinfacht, die Farbpalette aufgeräumt und so die Marke plakativer und selbstbewusster gestaltet.

Konnten Sie Layher schnell für diese zeitgemäße Lösung begeistern?

Auf Kundenseite waren Marketing und Geschäftsleitung direkt eingebunden, sodass Entscheidungen unkompliziert getroffen werden konnten. Die Zielsetzung war von Beginn an klar: Das überarbeitete Erscheinungsbild sollte die Marke zukunftsfähig aufstellen, sie im immer lauteren Wettbewerb deutlich positionieren und zugleich attraktiver für den Arbeitsmarkt machen. Unsere Idee, die Aufgabe durch das Aufräumen bestehender Elemente und die Entwicklung einer markanten Unternehmensschrift zu lösen, kam sofort gut an. 

Das Unternehmen tritt naturgemäß physisch in Erscheinung, ist jedoch auch digital präsent. Stand bei der Entwicklung beides gleichermaßen im Fokus?

Wir betrachten analoge und digitale Markenwelten nicht getrennt, sondern entwickeln Marken ganzheitlich. Für Layher spielen digitale Touchpoints eine ebenso zentrale Rolle wie die klassischen Vertriebskanäle oder die physische Markenpräsenz. Deshalb haben wir von Beginn an eine integrierte Markenstrategie verfolgt, die es ermöglicht, das Markenerlebnis medienübergreifend konsistent und zugleich flexibel zu gestalten.