Red Dot Gala: Product Design 2025 Start Livestream: 8 July, 5:45 pm (CEST)
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INNOCEAN
Interview mit Jina Shin, Shinyoung Park

Red Dot: Was waren die wichtigsten Aspekte bei der Konzeption des Life-Saving Bathhouse für ältere Menschen?

Zunächst ermittelten wir die häufigsten Ursachen für Unfälle im Badehaus. Da Menschen es täglich nutzen, war es wichtig, dass sich die Präventionsmaßnahmen natürlich in die Baderoutine integrieren. Ältere Menschen reagieren empfindlich auf plötzliche Temperaturschwankungen, deshalb haben wir einen Raum geschaffen, in dem die Körpertemperatur allmählich ansteigen kann, um das Risiko eines Hitzeschocks zu verringern. Wir haben auch auf Mobilität und Sicherheit geachtet, indem wir rutschfeste Fliesen, abgerundete Kanten und kontrastfarbene Oberflächen zur besseren Sichtbarkeit verwendet haben.

Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit Ärzten im Projekt erlebt?

Anders als bei den meisten Designprojekten lag die Priorität hier nicht auf Ästhetik, sondern auf Sicherheit – für uns als Designer eine Herausforderung und neue Lernerfahrung. In Gesprächen mit Medizinern erfuhren wir, dass warmer Tee vor dem Baden eine wirksame Methode ist, um den Körper an Temperaturveränderungen zu gewöhnen. Das inspirierte uns zur Tee-Bar. Außerdem haben wir das traditionelle koreanische Fußbodenheizungssystem „Ondol“ in die Gestaltung der Aufwärmzone einbezogen.

Viele Gesellschaften altern schnell. Wie wirkt sich dies Ihrer Meinung nach auf das Design im Allgemeinen aus?

Eine alternde Gesellschaft bedeutet, dass Menschen länger brauchen, um zu reagieren und sich im Raum zu bewegen. Die meisten Umgebungen sind heute für die körperlichen Fähigkeiten eines durchschnittlichen Erwachsenen konzipiert. Als Designer glauben wir an universelles Design – und an Räume, die für Menschen jeden Alters und jeder körperlichen Verfassung komfortabel sind. Schließlich werden wir alle älter, und die Räume, die wir heute gestalten, begleiten uns dann im Alter.