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Intelligente Lösungen und handwerkliche Exzellenz prägen seit über 40 Jahren das Schaffen von Jean Jacques Schaffner und seiner Frau Silvana Conzelmann. Mit dem Agentureinstieg von Tochter Delphine wird der Qualitätsanspruch weiter hochgehalten, was für vielfältige Auftragsarbeiten, aber auch für freie Projekte gilt. Mit der Serie „Iconic Chairs Posters“ stellt jjsscc zudem sein Fingerspitzengefühl für die Inszenierung von Designklassikern auf großem Format unter Beweis.
Interview mit Jean Jacques Schaffner
Red Dot: Die Plakatserie rückt Designikonen in den Mittelpunkt. Nach welchen Kriterien haben Sie die Sujets ausgewählt?
Unsere private und berufliche Laufbahn ist geprägt von einer leidenschaftlichen Sammlertätigkeit. Dazu gehören eben auch Designobjekte und Stühle. So lag die Inspiration zu unseren Plakaten in erster Linie in unserer eigenen Sammlung.
Eine Besonderheit ist die Skalierbarkeit der Motive. War dies ein zentraler Punkt des Konzeptes?
Da wir unsere Poster auch in unserem Art Shop anbieten und alle gekauften Artikel on demand produzieren, können wir mit unseren vektorisierten Daten jedes beliebige Format anbieten – auch sehr große Exemplare. So halten wir uns alle Optionen offen.
Warum haben Sie sich für vektorisierte Illustrationen entschieden?
Die Skalierbarkeit war nicht der einzige Grund, weshalb wir die Illustrationen im Illustrator ausgeführt haben. Vektoren ermöglichen es, technische Formen und Muster sehr exakt zu konstruieren. Unsere Zeichnungen erlauben es uns somit auch, Farbabstimmungen und das Umfeld einfach zu modifizieren. Pixeldateien oder auch manuell erstellte Bilder würden dies sehr erschweren.
Das Plakat als Wohnschmuck – diese Funktion war schon einmal bedeutender. Warum sollten sich Designer dieses Spielfeld zurückerobern?
Bei jungen Menschen ist es aktuell sehr populär, alte Werbeplakate als Neuauflagen in ihre Wohnung zu hängen. Aktuelle Poster, ob Werbung oder Kulturplakate, scheinen niemandem so wirklich zu gefallen. Werbeplakate werden immer pragmatischer, ohne Humor oder einen spezifischen, ästhetischen Anspruch. Wir hielten es für sinnvoll, die eigenen Designansprüche einmal in einer freien Arbeit anzubieten sowie über einen eigenen Shop zu vertreiben. Das sowie die Kommunikation über die sozialen Medien öffnen uns neue Türen. Wie sagt man so schön: Peer-to-Peer.
Plakate spielen auch bei Ihren Auftragsarbeiten immer wieder eine Rolle. Wird ihre Wirkkraft manchmal unterschätzt?
Gezielt eingesetzt sind Plakatkampagnen, auch für große Marken, durchaus sinnvoll. Selbst Onlineshops wie Zalando werben aktiv mit Plakaten. Unsere Erfahrung mit regional geführten Kampagnen ist extrem gut und erfolgreich. Deshalb legen wir nach wie vor viel Wert auf klare Designlösungen, um Produkte oder Anlässe wie eine Marke zu positionieren. Plakate sind da logischerweise nicht das einzige Medium, aber nach wie vor ein wichtiges.


